Schließung des Phosphorkreislaufs

Ohne Phosphor können wir nicht die Menge an Lebensmittel anbauen, die wir brauchen, aber heute sind wir auf Importe aus äußerst problematischen Quellen angewiesen. Gleichzeitig enthalten unsere Abwassersysteme beträchtliche Mengen an Phosphor, die wieder in das Nahrungskreislauf zurückgeführt werden sollten.

Die Ash2Phos-Technologie ermöglicht es, vor Ort sauberen, sicheren Phosphor zu produzieren, der für alle Bereiche der Phosphorindustrie geeignet ist – auch für die mit besonders hohen Anforderungen an die Reinheit. Ash2Phos´ RevoCaP eignet sich für alle Anforderungen, insbesondere für Düngemittel (konventioneller und ökologischer Landbau), Futtermittelphosphate und sogar für Flammschutzmittel und Reinigungsmittel.

 

Das Leben hängt von einer begrenzten, nicht erneuerbaren Ressource ab

Alle Lebewesen brauchen Phosphor zum Leben und Wachsen – Pflanzen und Tiere ebenso wie Menschen. Um ausreichend Lebensmittel zu produzieren, die unsere Gesellschaften brauchen, müssen wir daher in der Landwirtschaft Phosphor zuführen.

Heute wird der von uns benötigte Phosphor hauptsächlich in Russland und Marokko abgebaut. 95 Prozent des weltweiten Phosphorvorkommens befindet sich unter der Kontrolle von 10 Staaten. Sie können die Preise kontrollieren, und einige von ihnen sind politisch instabil. Leider handelt es sich bei abbaubarem Phosphatgestein um eine begrenzte, nicht erneuerbare Ressource. Zudem enthält der Phosphor aus einigen Quellen, insbesondere in Afrika, Schadstoffe wie Uran und Cadmium.

Der abgebaute, unbehandelte Phosphor wird dann zu verschiedenen Phosphorprodukten verarbeitet.

Phosphor in unseren Abwassersystemen wird verschwendet

Gleichzeitig enthalten unsere Abwassersysteme beträchtliche Mengen an Phosphor, die behandelt und wieder in Nahrungskreislauf und an die Industrie zurückgeführt werden sollten. Heute wird jedoch der größte Teil des in den Abwassersystemen enthaltenen Phosphors z. B. auf Deponien verschwendet. Der Phosphor in einer Kläranlage landet im Klärschlamm, der oft Verunreinigungen enthält, die wir nicht wieder in Umlauf bringen wollen. Deshalb muss ab 2029 das Abwasser aus größeren Kläranlagen in Deutschland separat verbrannt und der Phosphor aus der Asche recycelt werden.

Wenn wir in der Lage wären, den Phosphor in unserem Abwasser zu recyceln und in der Landwirtschaft wiederzuverwenden, könnten wir etwa 50 Prozent des benötigten Phosphors ersetzen. Auf diese Weise können wir erhebliche Ressourcen einsparen und die bereits geförderten Ressourcen immer wieder nutzen.

Gewinnung von Phosphor aus der Klärschlamm-Asche

Durch die Verbrennung des Klärschlamms werden die organischen Schadstoffe entfernt und gleichzeitig der Phosphor konzentriert.

Der Phosphor in der Asche liegt jedoch nicht in pflanzenverfügbarer Form vor und ist zudem mit Schwermetallen kontaminiert, die ebenfalls bei der Verbrennung angereichert wurden.

Ein klimafreundliches, sauberes und nachhaltiges Phosphorprodukt

Hier kommt die Ash2Phos-Technologie ins Spiel. Wir gewinnen den Phosphor als Kalziumphosphat zurück und stellen eine hohe Produktqualität sicher gleichzeitig ein hochwertiges und sauberes Phosphorprodukt sicher, da unser Verfahren eine Entgiftungsstufe beinhaltet. Diese entfernt mehr als 96 Prozent der Schadstoffe.

Die Ash2Phos-Technologie ermöglicht es damit, vor Ort klimafreundlichen, sicheren Phosphor zu produzieren, der für die konventionelle Landwirtschaft, den ökologischen Landbau und für Futterphosphate geeignet ist.

Nicht nur Phosphor wird zurückgewonnen

Die Ash2Phos-Technologie umfasst auch Stufen zur Rückgewinnung von Eisen und Aluminium aus der Klärschlamm-Asche – als Eisenchlorid (FeCl3) und Natriumaluminat (NaAlO2).

Diese Nebenprodukte werden in gereinigter, marktreifer Qualität zurückgewonnen und können entweder direkt als Koagulationsmittel in der Abwasserreinigung oder in der chemischen Industrie als Basis für eine Vielzahl von Produktionsprozessen eingesetzt werden.

Daher trägt das Ash2Phos-Verfahren auch zur Kreislaufwirtschaft und zu einer Verringerung des Primärressourcenverbrauchs in diesen Industrien bei.

Revocap eignet sich zur Verwendung als:

  • Futterphosphat (aufgrund seiner Reinheit und guten Verdaulichkeit).
  • Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Düngemitteln für die konventionelle Landwirtschaft, als Ersatz von Phosphatgestein.
  • Phosphorquelle im ökologischen Landbau (aufgrund seiner langsamen Freisetzungseigenschaften).
  • Rohprodukt für industrielle Anwendungen.

Neben dem Calciumphosphat werden mit dem Ash2Phos-Verfahren auch Eisen- und Aluminiumprodukte sowie Sand recycelt, die sich für industrielle Zwecke eignen:

  • als Flockungsmittel in der Abwasserbehandlung oder in der chemischen Industrie als Grundlage für eine Vielzahl von Produktionsprozessen. Auch für Flammschutzmittel und Reinigungsmittel geeignet.
  • Ersatz von Zement (bis zu 20 Prozent) in Beton.

Sauberer Phosphor 2029

Die Initiative „Sauberer Phosphor 2029“ setzt sich für umweltfreundliche und nachhaltige Phosphor-Rückgewinnungs- und -Recyclingprozesse in Deutschland ein. Bei sämtlichen Mitgliedern der Initiative handelt es sich um Unternehmen, die entweder im Bereich der Abwasseraufbereitung oder der Phosphorrückgewinnung tätig sind.